Die Prüfung von Wellpappenverpackungen, auch Performance-Tests genannt, bewertet ihre Belastbarkeit während Lagerung und Transport. Zwei Hauptbeanspruchungen stehen im Fokus:
- Lagerbeanspruchung durch Stapeln:
- Stauchprüfung (Box-Compression-Test, BCT): Nach DIN 55440-1 wird die maximale Last ermittelt, die eine ungefüllte, klimatisierte Verpackung aushält, bevor sie zusammenbricht. Die Verpackung wird zwischen zwei Metallplatten in einer Druckprüfmaschine belastet, bis ein Versagen eintritt. Der höchste gemessene Wert wird in Newton (N) angegeben. Diese Prüfung beurteilt die Stapelfähigkeit der Verpackung. Faktoren wie Abmessungen, Bauart, Wellpappensorte und Herstellungsgüte beeinflussen den Stauchwiderstand. Besonders kritisch ist eine verminderte Herstellungsgüte, da sie die Belastung des Füllguts erhöht. Standardmäßig wird von nicht tragendem Füllgut ausgegangen.
- Stapelprüfung: Moderne Druckprüfmaschinen simulieren reale Stapelbelastungen durch konstante Krafteinwirkung gemäß DIN EN ISO 12048. Dieses Verfahren wird jedoch selten angewendet.
- Transportbeanspruchung:
- Vertikale Stoßprüfung (Freier Fall): Nach DIN ISO 2248 wird die Widerstandsfähigkeit versandfertiger Packstücke gegenüber freien Fallbelastungen getestet. Das klimatisierte Packstück wird mit einem Falltisch aus definierter Höhe auf eine waagrechte, stabile Aufprallfläche fallen gelassen. Anschließend werden Verpackung und Inhalt auf Beschädigungen untersucht und protokolliert. Für gefährliche Güter gelten abweichende Fallhöhen und -zyklen, die international festgelegt sind.
Diese Prüfverfahren gewährleisten, dass Wellpappenverpackungen den Anforderungen während Lagerung und Transport standhalten.